In den Laborversuchen werden den Studierenden Grundsätze der Messtechnik und die erforderliche Sorgfalt im Umgang mit Messgeräten und Messeinrichtungen vermittelt. Dabei spielt auch die Interpretation von Messergebnissen eine große Rolle. Darüber hinaus wird den Studierenden die Einordnung der Fertigungsmesstechnik in die Fertigungskette vom CAD-Modell zum fertigen Bauteil nahegebracht. Hierzu eignet sich insbesondere der Versuch am Messarm sowie eine Zusatzaufgabe, die von den Studierenden selbstständig zu bearbeiten ist. Hierzu bekommen die Studierenden ein nichttriviales Bauteil (z.B. eine Bremsscheibe oder eine Zylinder-Laufbuchse) zugeteilt. Die Aufgabe ist dann, aus einer Funktionsanalyse die erforderlichen Toleranzen zu ermitteln. Für diese Toleranzen muss anschließend eine Messstrategie entwickelt werden (was soll wie oft,wo und mit welcher Messeinrichtung überprüft werden). Die Messergebnisse sind abschließend zu diskutieren.
Im Durchschnitt werden im Labor pro Semester 160 Studierende aus den Studiengängen PT, PS und WIM betreut. Wegen der geringen Größe des Laborraums und der Empfindlichkeit der Messeinrichtungen werden die Studierenden in kleinen Gruppen durch die einzelnen Messstationen geführt. Daraus folgt im Vorlesungszeitraum eine hohe zeitliche Auslastung des Labors.
Die Studierenden werden zu Beginn jedes Semesters in einer vierstündigen Einführungsvorlesung schwerpunktmäßig auf das Labor vorbereitet (z.B. Einbettung der Fertigungsmesstechnik in die Qualitätssicherungsstrategien, Wiederholung von Form-, Maß- und Lagetoleranzen, Durchführung und Sinn der statistischen Prozesssteuerung SPC usw.). Ferner sind gruppenweise Versuchsprotokolle zu schreiben. Die individuelle mündliche Laboreingangsprüfung ist wegen der hohen Teilnehmerzahl durch eine kurze schriftliche Prüfung nach Abschluss der Laborversuche ersetzt worden.
Zusätzlich zu den deutschsprachigen gibt es jährlich englischsprachige Labordurchführungen für Incomings (Austauschstudierende ausländischer Hochschulen) aus dem Kurs XEN mit vergleichbarem Versuchsumfang.